Dienstag, 19. Januar 2010
Ich, der kostenlose Babysitter
Ich bin der kostenlose Babysitter der Nachbarschaft.
Die anderen Mütter zerreißen sich das Maul über mich, aber wenn es darum geht, sich einen kinderfreien Nachmittag zu gönnen, dann springen sie über ihren Schatten und sprechen mich an :
"Paul würde heute nachmittag gerne mit deinem Sohn spielen. Habt ihr Zeit ? Dann bringe ich ihn so um....3 vorbei ? Ja ? Super, danke."
Während dieses Monologs hatte ich noch nicht einmal die Gelegenheit zu widersprechen.

Oder noch schlimmer : sie schicken die Kinder.
Die schauen mich dann mit ihren Kulleraugen an und fragen, ob sie mit meinen Kindern spielen dürfen. Natürlich kann ich da nicht nein sagen.
Und das wissen die Mütter.
Wer kann schon darauf erwidern :
" Nein, ich möchte nicht, dass du zu uns kommst, weil ich deiner Mutter nicht den Gefallen tue - da sie mich ja sonst immer ignoriert - und ihr einen freien Tag verschaffe, weil sie ja unbedingt mal wieder in die Sauna möchte. Deine Mutter kümmert es nämlich einen Dreck, ob ich nicht auch mal einen Tag für mich gebrauchen könnte, denn ich bin hier die einzige Mutter, die drei kleine Kinder zu Hause hat !"

Also sage ich immer wieder :
"Natürlich kannst du kommen, wie wäre es um 3 ? Passt euch das ?"
Und hinterher könnte ich mir in den A... beißen, weil ich wieder nicht nein sagen konnte.

Ein endloser Teufelskreis. Die anderen Eltern sparen sich das Geld für den Babysitter und ich muss 10 € pro Stunde ausgeben, weil ich sonst niemanden hätte. Um meine Kinder vorzuschicken, dazu bin ich nicht skrupellos genug.

Aber was soll ich tun ? Noch unbeliebter sein oder weiterhin Kinder betreuen ? Pest oder Cholera ?

Vielleicht sollte ich mich für Pe-lera entscheiden und manchmal nein sagen und zwischendurch die Kulleraugen meiner Kinder benutzen.

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Interessant (:
Bleib stark und halt durch! Weis die kleinen Zwerge einfach mit einer kleinen Packung Gummibärchen ab ;)

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